20. cmc-Konferenz in Düsseldorf: Deutsche Managed Service Provider wollen zusammenrücken – | Chinas Exporte legen überraschend deutlich zu | ChannelPartner

Besonders gut kam in Düsseldorf das neue Format „Topic Tasting Karussell“ an.Foto Vogt

Bereits seit 2007 veranstaltet ChannelPartner eine spezielle Konferenz zum Thema „Cloud“ und „Managed Services“. Während sich das Event zu Beginn noch ausschließlich dem Aspekt „SaaS“ (Software as a Service) widmete, ist es im Laufe der Jahre thematisch deutlich breiter und zu einem Muss-Termin für alle innovativen IT-Dienstleister Deutschlands geworden. Die knapp 200 Teilnehmer bei der 20-ten Ausgabe der cmc-Konferenz belegen, dass ChannelPartner mit dem neuen Konzept den Nerv der Zeit genau getroffen hat.

Topic Tasting Karussell

Besonders gut kam in Düsseldorf das neue Format „Topic Tasting Karussell“ an. Hier hat sich das gesamte Auditorium in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils abwechselnd die vier Stationen besuchten. Dort moderierten Experten jeweils unterschiedliche Themen an und regten dann die Besucher zur Diskussion an. Und das hat in Düsseldorf hervorragend funktioniert.

An der ersten Station ging es um den Rollenwandel von der reinen Wartung zu strategischer Partnerschaft. Hier waren sich alle Teilnehmer einig, dass diese Transformation unumkehrbar ist. Rui Sergio Pinto Barretto von der CPN-Kooperation fasste im Anschluss die Erkenntnisse dieser Diskussionsrunde für alle Teilnehmer zusammen.

Die Station 2 wurde von Sandra Balz moderiert, der Chefin des Kiwiko-Netzwerks. Hier konnten die Teilnehmer gleich mehrfach erläutern, wie sie ihre Kunden begeistern durften. Meistens war dies sehr einfach, sie belohnten ihre Kunden nach einer Störung mit einem unerwarteten „Goodie“.

Die Station 3 war dem allgegenwärtigen Thema „KI“ gewidmet und von dem KI-Guru in der Systemhausszene, Ingo Lücker, geleitet. Der Gründer des „IT League“-Netzwerks, hat in seiner strukturiert gehalten Diskussionsrunde gemeinsam mit den Teilnehmern herausgefunden, wie schlecht es um die Vermittlung von KI-Kenntnissen in Deutschland steht. IT-Dienstleister profitieren hier lediglich von Dual-Studenten, denen zumindest auf der Hochschule ein wenig KI-Know-how vermittelt wird. Von einer IHK-zertifizierten Ausbildung zu KI-Spezialisten fehlt nach wie vor jede Spur.

Vierte Station, vierte Kooperation – das comTeam-Netzwerk. Gleich im gemischten Doppel moderierten Silvia Habeck und Jörn Beckmann die Diskussionen der vier aufeinanderfolgenden Gruppen. Die Frage: „Cloud oder on-Prem?“ Die Antwort: „Beides!“ Denn in der Tat – da waren sich die meisten Teilnehmer einig – lassen sich nicht alle Anwendungen und Daten komplett in die Cloud verlegen. Das sogenannte „Edge Computing“ kommt ohne eine lokale Komponente nicht aus.

Engere Kooperation der deutschen Cloud-Provider erwünscht

Für großes Aufsehen sorgte die Session von Patrik Menne, Vice President, Business Line Cloud & Datacenter bei Netgo. Er forderte die an der cmc-Konferenz teilnehmenden Systemhäuser im Cloud-Business enger zusammen zu arbeiten, um mittelfristig ein Gegengewicht zu den drei US-Hyperscalern zu bilden. Derzeit und in nächster Zukunft bleiben die IaaS-Angebote von AWS, Google und Microsoft zwar noch unverzichtbar, doch wenn sich deutsche Cloud Service Provider auf gemeinsame Standards einigen würden, könnten sie in absehbarer Zeit ihren Kunden Angebote unterbreiten, die mit denen der US-Riesen durchaus konkurrenzfähig wären, so Menne. Den dafür empfänglichen Markt in Deutschland schätzt der Netgo-Manager auf 200 Milliarden Euro.

Diese Netgo-Initiative fiel in Düsseldorf auf fruchtbaren Boden: “Wir müssen zusammenrücken”, hieß es dort allerorten. Wie eng man aber künftig zusammenarbeiten möchte, das obliegt nun den Marktteilnehmern selbst. In Düsseldorf tauschten sich Vertreter von Netgo, Ionos und Enthus schon mal informell aus.

Patrik Menne, Vice President, Business Line Cloud & Datacenter bei Netgo, schlug auf der cmc-Konferenz von ChannelPartner in Düsseldorf eine engere Zusammenarbeit deutscher Cloud Service Provider vor.Foto Vogt

Enthus, ein Zusammenschluss mehrerer Systemhäuser, verfügt zwar selbst über keine eigenen Rechenzentren, betreibt diese aber in Co-Location mit Equinix. Das Cloud-Business bei Enthus verantwortet Andreas Knols, bis April 2024 hatte er noch eine ähnliche Rolle bei Netgo inne, davor leitete er das Cloud-Business bei Q.beyond. Er könnte also – als ein Player unter vielen – für eine engere Zusammenarbeit der deutschen Cloud Provider sorgen.

In Düsseldorf präsentierte Knols, wie die Zusammenarbeit zwischen Enthus und HPE funktioniert – und das bereit seit drei Jahren. Unterstützt wurde er bei seinen Ausführungen durch Niklas Hasenkamp, Partner Business Manager bei HPE. Durch die Kombination der co-lokalisierten Rechenzentren mit der dort durch HPE zur Verfügung gestellten Hard- und Software behält sich Enthus die nötige Flexibilät und Agilität, um rasch auf sich änderndes Kundenbestellerhalten zu reagieren.

Hinzu kommt die Tatsache, dass HPE seit Ende 2024 eine attraktive Alternative zu den VMware-Lösungen bietet. Diese sind nämlich nach der VMware-Übernahme durch Broadcom erheblich teurer geworden, so dass viele IT-Dienstleister und Kunden nach anderen Virtualisierungslösungen Ausschau halten. Eine derartige Software hat HPE mit der KVM-basierte „HPE VM Essentials“ im Portfolio und bietet diese auch Enthus-Kunden an.

Beim Backup setzt der MSP auf Produkte von Veeam oder Commvault, beim Management von hybriden Cloud-Landschaften kommen die HPE-Software-Module Morpheus und OpsRamp zum Einsatz, vor Ramsomware-Attacken werden die Systeme durch HPE Zerto geschützt. Alle diese Module sind für Enthus-Kunden via HPE Greenlake einzeln oder im Paket buchbar.

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Ionos präsentierte seine eigene Cloud-Infrastruktur gemeinsam mit dem Partner IT-Haus. Emily Raidt, Team Lead Channel Sales bei Ionos spürt angesichts der aktuellen geopolitischen Lage ein stärkeres Interesse an europäischen Cloud-Angebote. Und hier kann Ionos einiges an – ansonsten nur bei US-amerikanischen Hyperscaler vorrätigen – Funktion aufweisen, wie Raidt in der Präsentation des „Data Center Designer“, der grafischen Oberfläche der Ionos-Cloud, präsentieren konnten.

Marc Zimmermann, Leiter Competence Center Core & Hybrid Infrastructure beim Ionos-Partner IT-Haus, bestätigte dies und schilderte in seinem Part der Session, wie das Trierer Systemahaus mit Ionos ins Geschäft kam. Nun soll diese Partnerschaft sogar noch ausgeweitet werden. Zimmermann und Raidt stimmen darin überein, dass man derzeit auf die Cloud-Dienste der US-amerikanischen Hyperscaler noch nicht verzichten kann.

Emily Raidt (Ionos) und Marc Zimmermann (IT-Haus) setzen ebenfalls auf mehr Unabhängigkeit von US-amerikanischen Hyperscalern.Foto Vogt

Vertikales Application Management als USP

„Unser Herz schlägt für Anwendungen“, so beschrieb Ertan Mutlu, Leiter des Managed Services-Teams bei Adesso, das Geschäftsmodell des Dortmunder IT-Dienstleisters. Und in der Tat, entstand dort das Managed Services-Geschäft auf andere Art und Weise als üblich, also nicht im Infrastruktur-Stack (Backup, Security, IaaS). Adesso hat nämlich seit der eigenen Gründung 1997 auch eigene Software entwickelt und biete heute ein breites Portfolio an eigenkreierten Digitalisierungslösungen etwa Versicherungen an.

In seiner vielbeachteten Keynote auf der cmc-Konferenz stellte Mutlu am Beispiel der Provinzial-Versicherung vor, welche IT-Dienste Adesso diesem Versicherungskonzern zur Verfügung stellt. Im Fokus stand dabei Adessos „Vertical Application Management“-Ansatz. Mutlu präsentierte in Düsseldorf, wie sein Team aus einzelnen Service-Elementen ein modulares Portfolio aufgebaut hat und daraus branchenfokussierte und KI-gestützte Services seinen Kunden bereitstellt und fortlaufend weiterpflegt.

Diese „Servicierung“ von ehemals einmalig zu erbringenden Leistungen, also der Aufbau eines Dauerschuldverhältnisses zum Kunden, ist laut Mutlu deswegen entscheidend, weil dann die Bindung des Kunden an den Dienstleister sich deutlich erhöht und neue Managed Services quasi automatisch dazukommen. Als Experte für Geschäftsprozesse des Kunden kann ein Managed Service Provider sich auf diese Weise einen „Unique Selling Point“ (USP) erschaffen.

„Unser Herz schlägt für Anwendungen“, so beschrieb Ertan Mutlu, Leiter des Managed Services-Teams bei Adesso, das Geschäftsmodell des Dortmunder IT-DienstleistersFoto Vogt

Die Cloud-Marktplätze

In einer weiteren Breakout-Session erzählte Patrick Ghys, CEO bei dem von ihm 2021 gegründeten „born-in-the-Cloud“-Dienstleister AixpedIT, warum er bei der Bereitstellung seiner Managed Services ausgerechnet auf die im Marktplatz von Pax8 hinterlegten Apps zurückgreift. So fühlt sich Ghys von Pax8 besser betreut als von den drei deutschen Broadlinern. „Pax8 ist einfach näher am Kunden“, so begründet de AixpedIT-Chef seine Entscheidung. Vor allem die Anbindung der sich im Marktplatz von Pax8 befindenden Apps an moderne rein Cloud-basierte ERP-Systeme wie Weclapp, hätten ihn überzeugt.

Der diese Session mitbestreitende Channel Account Manager bei Pax8, Peter Gerhardt, hatte mit diesem überzeugenden Partner leichtes Spiel, um den Teilnehmern die Vorteile des eigenen Marktplatzes näher zu bringen. Auch wenn einige der Zuhörer dieser Argumentation nicht zu 100 Prozent folgen wollten, nach der Session bekamen sie noch ausreichend Gelegenheit, sich in einem persönlichen Gespräch mit Gerhardt und Ghys auszutauschen.

Die Cyberkriminellen gehen immer raffinierter vor, um an die Daten der MSP-Kunden heranzukommen. Dafür nutzen sie immer häufiger die immer leistungsfähiger werdenden KI-Werkzeugte. Umso wichtiger ist es daher, dagegen ebenfalls mit AI-Tools vorzugehen. Derartige Systeme offeriert NinjaOne. Jimmy Kuchenmeister, dort als Team Lead Account Executive DACH tätig, präsentierte in Düsseldorf die neuesten Errungenschaften der eigenen Patch-Management-Lösung.

Denn die Zahl der Endpoints in den Unternehmen steigt unaufhörlich, damit aber auch die Zahl der angreifbaren Endpunkte. Und auch die Menge der Schwachstellen und Sicherheitslücken nimmt von Jahr zu Jahr zu. Umso wichtiger sei daher laut ein fortlaufendes Patch-Management, argumentierte Kuchenmeister.

Diskussionen und Erkenntnisse

Viel Aufmerksamkeit schenkten die Besucher der cmc-Konferenz dem Geschehen auf der Hauptbühne. Ob die Diskussionsrunde mit den mittelständischen MSPs (Teccle, Think About IT, Enthus, Nobix und Hirschtec, oder das Rededuell der CIOs Wolfram Nötzel (Zentrales Verpackungsregister) und Benjamin Benning (Gerresheimer), beide Panels verfolgten die anwesende Systemhauschefs sehr genau. Und sie nutzten die anschließenden Pausen sehr effektiv, um sich mit den Diskutanten ausführlich auszutauschen. Dazu gab es auch am Abend des ersten Tages ausreichend Gelegenheit.

Zum feierlichen Abschluss der 20. cmc-Konferenz vergab ChannelPartner gemeinsam mit Computerwoche die „Best MSP Awards2025“ an die kundenfreundlichsten Managed Service Provider (ChannelPartner berichtete).

ChannelPartner-Kongress Anfang September 2025 in Mainz

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Partnern und Sponsoren der 20-ten cmc-Konferenz bedanken: Enthus, HPE, NinjaOne, Nfon, Pax8, Sophos, WatchGuard, Ionos, comTeam, AlpenShield, Backup Eagle, Check Point, CPN, DBC, GTIA, IAMCP, IT League, Kiwiko, Synaxon und ISCM. Die Community der IT-Dienstleister kommt Anfang September 2025 in Mainz wieder zusammen – zum 21-ten ChannelPartner Kongress. 

Topic Tasting Karussell bei cmc 2025 in Düsseldorf
Besonders gut kam in Düsseldorf das neue Format „Topic Tasting Karussell“ an.

Foto Vogt

Bereits seit 2007 veranstaltet ChannelPartner eine spezielle Konferenz zum Thema „Cloud“ und „Managed Services“. Während sich das Event zu Beginn noch ausschließlich dem Aspekt „SaaS“ (Software as a Service) widmete, ist es im Laufe der Jahre thematisch deutlich breiter und zu einem Muss-Termin für alle innovativen IT-Dienstleister Deutschlands geworden. Die knapp 200 Teilnehmer bei der 20-ten Ausgabe der cmc-Konferenz belegen, dass ChannelPartner mit dem neuen Konzept den Nerv der Zeit genau getroffen hat.

Topic Tasting Karussell

Besonders gut kam in Düsseldorf das neue Format „Topic Tasting Karussell“ an. Hier hat sich das gesamte Auditorium in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils abwechselnd die vier Stationen besuchten. Dort moderierten Experten jeweils unterschiedliche Themen an und regten dann die Besucher zur Diskussion an. Und das hat in Düsseldorf hervorragend funktioniert.

An der ersten Station ging es um den Rollenwandel von der reinen Wartung zu strategischer Partnerschaft. Hier waren sich alle Teilnehmer einig, dass diese Transformation unumkehrbar ist. Rui Sergio Pinto Barretto von der CPN-Kooperation fasste im Anschluss die Erkenntnisse dieser Diskussionsrunde für alle Teilnehmer zusammen.

Die Station 2 wurde von Sandra Balz moderiert, der Chefin des Kiwiko-Netzwerks. Hier konnten die Teilnehmer gleich mehrfach erläutern, wie sie ihre Kunden begeistern durften. Meistens war dies sehr einfach, sie belohnten ihre Kunden nach einer Störung mit einem unerwarteten „Goodie“.

Die Station 3 war dem allgegenwärtigen Thema „KI“ gewidmet und von dem KI-Guru in der Systemhausszene, Ingo Lücker, geleitet. Der Gründer des „IT League“-Netzwerks, hat in seiner strukturiert gehalten Diskussionsrunde gemeinsam mit den Teilnehmern herausgefunden, wie schlecht es um die Vermittlung von KI-Kenntnissen in Deutschland steht. IT-Dienstleister profitieren hier lediglich von Dual-Studenten, denen zumindest auf der Hochschule ein wenig KI-Know-how vermittelt wird. Von einer IHK-zertifizierten Ausbildung zu KI-Spezialisten fehlt nach wie vor jede Spur.

Vierte Station, vierte Kooperation – das comTeam-Netzwerk. Gleich im gemischten Doppel moderierten Silvia Habeck und Jörn Beckmann die Diskussionen der vier aufeinanderfolgenden Gruppen. Die Frage: „Cloud oder on-Prem?“ Die Antwort: „Beides!“ Denn in der Tat – da waren sich die meisten Teilnehmer einig – lassen sich nicht alle Anwendungen und Daten komplett in die Cloud verlegen. Das sogenannte „Edge Computing“ kommt ohne eine lokale Komponente nicht aus.

Engere Kooperation der deutschen Cloud-Provider erwünscht

Für großes Aufsehen sorgte die Session von Patrik Menne, Vice President, Business Line Cloud & Datacenter bei Netgo. Er forderte die an der cmc-Konferenz teilnehmenden Systemhäuser im Cloud-Business enger zusammen zu arbeiten, um mittelfristig ein Gegengewicht zu den drei US-Hyperscalern zu bilden. Derzeit und in nächster Zukunft bleiben die IaaS-Angebote von AWS, Google und Microsoft zwar noch unverzichtbar, doch wenn sich deutsche Cloud Service Provider auf gemeinsame Standards einigen würden, könnten sie in absehbarer Zeit ihren Kunden Angebote unterbreiten, die mit denen der US-Riesen durchaus konkurrenzfähig wären, so Menne. Den dafür empfänglichen Markt in Deutschland schätzt der Netgo-Manager auf 200 Milliarden Euro.

Diese Netgo-Initiative fiel in Düsseldorf auf fruchtbaren Boden: “Wir müssen zusammenrücken”, hieß es dort allerorten. Wie eng man aber künftig zusammenarbeiten möchte, das obliegt nun den Marktteilnehmern selbst. In Düsseldorf tauschten sich Vertreter von Netgo, Ionos und Enthus schon mal informell aus.

Patrik Menne, netgo, cmc 2025
Patrik Menne, Vice President, Business Line Cloud & Datacenter bei Netgo, schlug auf der cmc-Konferenz von ChannelPartner in Düsseldorf eine engere Zusammenarbeit deutscher Cloud Service Provider vor.

Foto Vogt

Enthus, ein Zusammenschluss mehrerer Systemhäuser, verfügt zwar selbst über keine eigenen Rechenzentren, betreibt diese aber in Co-Location mit Equinix. Das Cloud-Business bei Enthus verantwortet Andreas Knols, bis April 2024 hatte er noch eine ähnliche Rolle bei Netgo inne, davor leitete er das Cloud-Business bei Q.beyond. Er könnte also – als ein Player unter vielen – für eine engere Zusammenarbeit der deutschen Cloud Provider sorgen.

In Düsseldorf präsentierte Knols, wie die Zusammenarbeit zwischen Enthus und HPE funktioniert – und das bereit seit drei Jahren. Unterstützt wurde er bei seinen Ausführungen durch Niklas Hasenkamp, Partner Business Manager bei HPE. Durch die Kombination der co-lokalisierten Rechenzentren mit der dort durch HPE zur Verfügung gestellten Hard- und Software behält sich Enthus die nötige Flexibilät und Agilität, um rasch auf sich änderndes Kundenbestellerhalten zu reagieren.

Hinzu kommt die Tatsache, dass HPE seit Ende 2024 eine attraktive Alternative zu den VMware-Lösungen bietet. Diese sind nämlich nach der VMware-Übernahme durch Broadcom erheblich teurer geworden, so dass viele IT-Dienstleister und Kunden nach anderen Virtualisierungslösungen Ausschau halten. Eine derartige Software hat HPE mit der KVM-basierte „HPE VM Essentials“ im Portfolio und bietet diese auch Enthus-Kunden an.

Beim Backup setzt der MSP auf Produkte von Veeam oder Commvault, beim Management von hybriden Cloud-Landschaften kommen die HPE-Software-Module Morpheus und OpsRamp zum Einsatz, vor Ramsomware-Attacken werden die Systeme durch HPE Zerto geschützt. Alle diese Module sind für Enthus-Kunden via HPE Greenlake einzeln oder im Paket buchbar.

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Treten gemeinsam für eine “Cloud made in Germany” ein: Niklas Hasenkamp (HPE) und Andreas Knols (Enthus).,

Foto Vogt

Ionos präsentierte seine eigene Cloud-Infrastruktur gemeinsam mit dem Partner IT-Haus. Emily Raidt, Team Lead Channel Sales bei Ionos spürt angesichts der aktuellen geopolitischen Lage ein stärkeres Interesse an europäischen Cloud-Angebote. Und hier kann Ionos einiges an – ansonsten nur bei US-amerikanischen Hyperscaler vorrätigen – Funktion aufweisen, wie Raidt in der Präsentation des „Data Center Designer“, der grafischen Oberfläche der Ionos-Cloud, präsentieren konnten.

Marc Zimmermann, Leiter Competence Center Core & Hybrid Infrastructure beim Ionos-Partner IT-Haus, bestätigte dies und schilderte in seinem Part der Session, wie das Trierer Systemahaus mit Ionos ins Geschäft kam. Nun soll diese Partnerschaft sogar noch ausgeweitet werden. Zimmermann und Raidt stimmen darin überein, dass man derzeit auf die Cloud-Dienste der US-amerikanischen Hyperscaler noch nicht verzichten kann.

Emily Raidt Ionos Marc Zimmermann IT-Haus
Emily Raidt (Ionos) und Marc Zimmermann (IT-Haus) setzen ebenfalls auf mehr Unabhängigkeit von US-amerikanischen Hyperscalern.

Foto Vogt

Vertikales Application Management als USP

„Unser Herz schlägt für Anwendungen“, so beschrieb Ertan Mutlu, Leiter des Managed Services-Teams bei Adesso, das Geschäftsmodell des Dortmunder IT-Dienstleisters. Und in der Tat, entstand dort das Managed Services-Geschäft auf andere Art und Weise als üblich, also nicht im Infrastruktur-Stack (Backup, Security, IaaS). Adesso hat nämlich seit der eigenen Gründung 1997 auch eigene Software entwickelt und biete heute ein breites Portfolio an eigenkreierten Digitalisierungslösungen etwa Versicherungen an.

In seiner vielbeachteten Keynote auf der cmc-Konferenz stellte Mutlu am Beispiel der Provinzial-Versicherung vor, welche IT-Dienste Adesso diesem Versicherungskonzern zur Verfügung stellt. Im Fokus stand dabei Adessos „Vertical Application Management“-Ansatz. Mutlu präsentierte in Düsseldorf, wie sein Team aus einzelnen Service-Elementen ein modulares Portfolio aufgebaut hat und daraus branchenfokussierte und KI-gestützte Services seinen Kunden bereitstellt und fortlaufend weiterpflegt.

Diese „Servicierung“ von ehemals einmalig zu erbringenden Leistungen, also der Aufbau eines Dauerschuldverhältnisses zum Kunden, ist laut Mutlu deswegen entscheidend, weil dann die Bindung des Kunden an den Dienstleister sich deutlich erhöht und neue Managed Services quasi automatisch dazukommen. Als Experte für Geschäftsprozesse des Kunden kann ein Managed Service Provider sich auf diese Weise einen „Unique Selling Point“ (USP) erschaffen.

Ertan Mutlu Adesso
„Unser Herz schlägt für Anwendungen“, so beschrieb Ertan Mutlu, Leiter des Managed Services-Teams bei Adesso, das Geschäftsmodell des Dortmunder IT-Dienstleisters

Foto Vogt

Die Cloud-Marktplätze

In einer weiteren Breakout-Session erzählte Patrick Ghys, CEO bei dem von ihm 2021 gegründeten „born-in-the-Cloud“-Dienstleister AixpedIT, warum er bei der Bereitstellung seiner Managed Services ausgerechnet auf die im Marktplatz von Pax8 hinterlegten Apps zurückgreift. So fühlt sich Ghys von Pax8 besser betreut als von den drei deutschen Broadlinern. „Pax8 ist einfach näher am Kunden“, so begründet de AixpedIT-Chef seine Entscheidung. Vor allem die Anbindung der sich im Marktplatz von Pax8 befindenden Apps an moderne rein Cloud-basierte ERP-Systeme wie Weclapp, hätten ihn überzeugt.

Der diese Session mitbestreitende Channel Account Manager bei Pax8, Peter Gerhardt, hatte mit diesem überzeugenden Partner leichtes Spiel, um den Teilnehmern die Vorteile des eigenen Marktplatzes näher zu bringen. Auch wenn einige der Zuhörer dieser Argumentation nicht zu 100 Prozent folgen wollten, nach der Session bekamen sie noch ausreichend Gelegenheit, sich in einem persönlichen Gespräch mit Gerhardt und Ghys auszutauschen.

Die Cyberkriminellen gehen immer raffinierter vor, um an die Daten der MSP-Kunden heranzukommen. Dafür nutzen sie immer häufiger die immer leistungsfähiger werdenden KI-Werkzeugte. Umso wichtiger ist es daher, dagegen ebenfalls mit AI-Tools vorzugehen. Derartige Systeme offeriert NinjaOne. Jimmy Kuchenmeister, dort als Team Lead Account Executive DACH tätig, präsentierte in Düsseldorf die neuesten Errungenschaften der eigenen Patch-Management-Lösung.

Denn die Zahl der Endpoints in den Unternehmen steigt unaufhörlich, damit aber auch die Zahl der angreifbaren Endpunkte. Und auch die Menge der Schwachstellen und Sicherheitslücken nimmt von Jahr zu Jahr zu. Umso wichtiger sei daher laut ein fortlaufendes Patch-Management, argumentierte Kuchenmeister.

Diskussionen und Erkenntnisse

Viel Aufmerksamkeit schenkten die Besucher der cmc-Konferenz dem Geschehen auf der Hauptbühne. Ob die Diskussionsrunde mit den mittelständischen MSPs (Teccle, Think About IT, Enthus, Nobix und Hirschtec, oder das Rededuell der CIOs Wolfram Nötzel (Zentrales Verpackungsregister) und Benjamin Benning (Gerresheimer), beide Panels verfolgten die anwesende Systemhauschefs sehr genau. Und sie nutzten die anschließenden Pausen sehr effektiv, um sich mit den Diskutanten ausführlich auszutauschen. Dazu gab es auch am Abend des ersten Tages ausreichend Gelegenheit.

Zum feierlichen Abschluss der 20. cmc-Konferenz vergab ChannelPartner gemeinsam mit Computerwoche die „Best MSP Awards2025“ an die kundenfreundlichsten Managed Service Provider (ChannelPartner berichtete).

ChannelPartner-Kongress Anfang September 2025 in Mainz

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Partnern und Sponsoren der 20-ten cmc-Konferenz bedanken: Enthus, HPE, NinjaOne, Nfon, Pax8, Sophos, WatchGuard, Ionos, comTeam, AlpenShield, Backup Eagle, Check Point, CPN, DBC, GTIA, IAMCP, IT League, Kiwiko, Synaxon und ISCM. Die Community der IT-Dienstleister kommt Anfang September 2025 in Mainz wieder zusammen – zum 21-ten ChannelPartner Kongress.

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